Verkäufer von Matratzen und Lattenrosten locken mit vollmundigen Versprechen. Der Lattenrost und auch die Matratze haben deutlich weniger Einfluss auf den Schlaf, als vielfach behauptet wird.
Typische Versprechen sind “die Unterfederung der Matratze ist wichtig für einen vollkommenen Schlaf“ oder “Roste mit gebogenen Latten sind flexibler und atmungsaktiver als andere Modelle“.
Vielfach wird auch von eine notwendigen Abstimmung zwischen Matratze und Lattenrost gesprochen oder davon, dass der Rost ohnehin nach 10 Jahren “durchgelegen“ sei.
Ob ein Schlaf erholsam ist oder nicht hängt von vielen Faktoren ab. Die Luft im Schlafzimmer muss frei von Schadstoffen und reich an Sauerstoff sein. Auch die Beleuchtung des Raumes ist von großer Bedeutung. Wenn dort kaltweißes Licht eindringt, bremst der Körper die Melatoninausschüttung, der Schläfer erwacht.
Ebenso spielen das Material und die Wärmedämmung der Zudecke eine Rolle. Wer im Schlaf schwitzt weil es zu warm ist oder friert, weil die Decke zu viel Körperwärme durchlässt, wird nicht gut schlafen.
Natürlich haben auch Lattenrost und Matratze Einfluss auf den Schlaf. Eine zu weiche Unterlage lässt den Körper einsinken. Der Schläfer schwitzt in der entstandenen Kuhle. Auch fallen Bewegungen im Schlaf schwer, wenn man in einer Vertiefung liegt. Aber der Lattenrost hat keinen Einfluss auf die Schlafhaltung, diese wird von der Matratze bestimmt.
Tipps für erholsamen Schlaf
Er trägt die Matratze. Diesen Zweck erfüllt auch eine Spanplatte. Aber diese lässt von unten keine Luft an die Matratze, sie kann schimmeln. Ein starrer Rost reicht aus, für Halt und Lüftung zu sorgen. Er ist oft besser als einer, bei dem die Latten federnd gelagert sind. Die Latten brauchen auch keine Vorspannung oder eine Biegung. Wichtig ist, dass es einen Abstand zwischen den Latten gibt, der nicht wesentlich größer als 6 cm sein darf. Bei einem größeren Zwischenraum kann die Matratze sich zwischen die Latten drücken.
Wegen der nötigen Durchlüftung sind Unterlagen und Auflagen völlig unsinniges Zubehör. Eine Unterlage kommt zwischen Rost und Matratze. Sie ist ohnehin überflüssig, wenn die Latten ausreichend dicht zusammen stehen. Die Auflage befindet sich über der Matratze und soll verhindern, dass von Oben Feuchtigkeit eindringt. Dies ist nur bei Inkontinenz des Schläfers sinnvoll.
Die Funktionen “Tragen“ und “Lüften“ erfüllt jeder Lattenrost in Kombination mit jeder Matratze. Es gibt also keinen Grund ein System zu kaufen. Auch der beste Unterbau kann keine Wirbelsäulenkrankheiten kurieren oder aktiv die Heilung unterstützen.
Infobox:
Ein Lattenrost besteht aus stabilem Holz. Die Matratze aus Schaum oder Polstermaterial. Sie ist Schweiß ausgesetzt und starken Walkbewegungen. Nach etwa 8 Jahren sollte die Matratze getauscht werden. Aus hygienischen Gründen. Lattenroste halten problemlos über 20 Jahre. Ein Austausch ist erst nötig, wenn er an Stabilität verliert. Es ist daher nicht nötig ihn mit der Matratze zu tauschen.
Auf der anderen Seite gibt es keinen Grund sich einen komfortablen elektrischen Lattenrost zu versagen, weil die Matratze nur noch wenige Jahre halten wird. Wie erwähnt ist eine Abstimmung zwischen Lattenrost und Matratze unnötig. Er wird in Zukunft für einige Schlafunterlagen gute Dienste leisten.
So unsinnig Unterfederungen sind, so sinnvoll sind elektrische Lattenroste. Sie garantieren natürlich nicht einen besonders gesunden Schlaf. Sie sorgen aber dafür, dass Sie bequem eine komfortable Liegeposition finden, machen das Lesen oder Fernsehen im Bett zum Vergnügen und erleichtern das Beziehen der Matratze.
Bedenken Sie, ein elektrischer Lattenrost hält im Schnitt 20 Jahre und kostet zwischen 250 und 600 Euro. Das sind höchsten 30 Euro Im Jahr. So günstig ist so viel Komfort selten zu bekommen.