Das sogenannte „Betten machen“ ist eine Tradition, die nur wenige Menschen überdenken. Immerhin stehen die viele Betten in einem Raum, den über Tag niemand nutzt. In den meisten Haushalten wird die Tagesdecke am Morgen auf dem Bett ausgebreitet und am Abend wieder heruntergenommen. Zwischen beiden Handlungen betritt niemand den Raum. Noch vor wenigen Jahren gab es flammende Aufforderungen, die Betten unbedingt jeden Tag zu machen. Heute zählt es als ein gefährlicher Unfug.
Man startet mit einem Erfolgserlebnis in den Tag und wird erfolgreicher sein. Dies meint zumindest U.S. Navy Adm. William H. McRaven. Einige Psychologen sind sich sicher, dass der Zustand des Betts den Zustand des Gehirns widerspiegelt. Es gibt sogar eine Studie nach der 71 Prozent der Teilnehmer, die ihr Bett täglich machen sich als glücklich betrachten. Von denjenigen, die dies nicht taten, waren nur 62 Prozent glücklich.
Darüber, warum es einen Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und einem gemachten Bett geben kann, spekulieren die Fachleute. Einige gehen davon aus, dass ein Schlafzimmer mit einem ordentlichenBett ein idealer Rückzugsort ist. Andere vermuten, dass wer sein Bett regelmäßig macht, insgesamt in der Lage ist sein Leben besser zu strukturieren. Dies bedeutet weniger Stress und dadurch ein Gefühl der Zufriedenheit. Vielleicht drückt die Menschen, die ihr Bett nicht machen, auch ein schlechtes Gewissen. Sie sehen sich damit konfrontiert, eine wichtige Aufgabe regelmäßig nicht zu erledigen.
Den Untersuchungen ist eines gemeinsam. Sie stellen den Sinn des gemachten Betts nicht in Frage.
Wer seine Großmutter fragt, wieso es wichtig ist das Bett zu machen, bekommt meist die Antwort, damit es nicht verstaubt. Die Vorstellung, dass eine Tagesdecke das Bett vor Schmutz schützt ist weit verbreitet. Aber Staub ist aus hygienischer Sicht kein Problem.
Eines haben die Hausfrauen früher in der Regel beachtet. Sie schüttelten das Bettzeug nach dem Aufstehen aus und lüfteten es meist auch am Fenster. Instinktiv handelten Sie richtig, denn der wahre Feind der Gesundheit ist nicht der Staub, sondern die Hausstaubmilbe. Genauer der Kot dieser Milben, der zu schweren Allergien führt.
Diese kleine Milbenart lebt von Hautschüppchen, die es in jedem Bett in Massen gibt. Die Tierchen brauchen Wärme und Feuchtigkeit. Das Lüften am Fenster kühlte und trocknete das Bettzeug aus. Auch war der Schlafraum früher ungeheizt. Selbst im gemachten Bett, gab es keinen Lebensraum für die Hausstaubmilbe. Es war zu kühl und zu trocken.
Heute ist am Morgen selten Zeit, das Bett gründlich zu lüften. Viele Schläfer stehen auf und machen das Bett, noch bevor sie ins Bad gehen. Den Milben ist dies recht. Zumal meist im Raum Temperaturen von 15 bis 18 Grad herrschen. Bei Minusgraden schlafen heute nur noch wenige Menschen.
An die Matratze muss Luft und die Feuchtigkeit der Nacht muss verdunsten.
Wichtig ist, das die Raumluft Zudecke, Kissen und Matratze umflutet. Daher ist es falsch, etwas auf dem Bett über Tag auszubreiten.
Natürlich ist ein elektrischer Lattenrost eine gute Hilfe, denn es ist ein Kraftakt jeden Morgen Kopf- und Fußteil mit aufliegender Matratze zu heben. Aber auch ohne Motorkraft, können Sie sicher sein, dass es für die Hausstaubmilben deutlich unbequemer ist als für Sie.